Naturkatastrophen, Ausfälle in der Strom- und Wasserversorgung, Streiks, Krieg oder eine längere Krankheit zeigen, dass eigenverantwortliches Handeln ein wichtiger Faktor für die Schadensbegrenzung ist. Der Weg zu Ihrer eigenen Sicherheit und der Ihrer Familie beginnt mit Selbstschutz-Maßnahmen - dazu gehört auch eine sinnvolle Bevorratung. Optimalerweise sorgen Sie für 14 Tage vor. Wer für Notfälle gut gerüstet sein will, bezieht unbedingt auch seine Liebsten mit ein.
Hier ein paar wichtige Tipps für einen krisenfest(er)en Haushalt:
- Familie: Nehmen Sie sich die Zeit und setzen Sie sich mit Ihrer Familie zusammen. Überlegen Sie: Wer braucht im Notfall Hilfe (z. B. pflegebedürftige Personen) und wer kann diese Hilfe geben? Falls die Telefone nicht mehr funktionieren: Wo trifft man sich? Wie kann man trotzdem Kontakt halten? Wer holt die Kinder, die Großeltern, die Tante ab? Gibt es vielleicht Nachbar:innen, Freund:innen, die Hilfe benötigen?
- Wasser: Lagern Sie pro Tag und Person mindestens 1,5 Liter Wasser (z. B. kohlensäurehaltiges Mineralwasser) ein, dazu nach Wunsch Frucht- oder Gemüsesäfte. Denken Sie daran, dass man Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kochen, Abwaschen, zur Körperpflege braucht. Oft wird der Wasservorrat unterschätzt. Zivilschutzexpert:innen raten dazu, 35 Liter pro Person einzulagern. Wenn Sie genug Platz haben, wäre auch ein Vorrat an entkeimtem und, für längere Haltbarkeit, chemisch präpariertem Trinkwasser gut. Achten Sie dabei auf die richtige Lagerung in desinfizierten Behältern.
- Lebensmittel: Stellen Sie sich einen Vorrat aus Nahrungsmitteln, die reich an Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten sind, sowie Grundnahrungsmittel, die aus leicht halt- und lagerbaren Lebensmitteln bestehen, zusammen. Sie sollten lang haltbar, gut verpackt und kalorienreich sein. Und die Lebensmittel sollten Ihnen natürlich schmecken, denn es nützt nichts, z. B. Müsli-Riegel einzukaufen, wenn die dann niemand isst. Außerdem sollten die Nahrungsmittel einfach zuzubereiten sein (falls es keinen Strom gibt).
Lagern Sie die Vorräte kühl und trocken. Kontrollieren Sie regelmäßig, zum Beispiel alle drei Monate, das Ablaufdatum. Verbrauchen Sie ältere Vorräte und kaufen Sie neue nach. Ist jemand in Ihrer Familie Diabetiker:in oder braucht spezielle Nahrungsmittel? Brauchen Sie Babynahrung? Haben Sie Haustiere? Bitte auch hier an entsprechenden Vorrat denken.
Das Sicherheitsmanagement der Stadt Graz hat für Sie ein anschauliches Beispiel, wie Sie einen Vorrat für 14 Tage zusammenstellen könnten.
Lebensmittelvorrat für 14 Tage
Manche Geschäfte und viele Zivilschutzverbände bieten auch spezielle Notfallvorräte an, die zehn bis 15 Jahre haltbar sind.
- Hygieneartikel: Zahnbürste/-pasta, Seife, Shampoo, WC-Papier, Binden oder Tampons, Waschmittel für eine schnelle Handwäsche, Müllbeutel, Putzmittel.
- Medikamente/Hausapotheke: Haben Sie von Ihren wichtigen persönlichen Medikamenten immer mindestens einen Zwei-Wochen-Vorrat daheim. Plus Schmerzmittel und Fiebersenkende Medikamente, Erkältungsmittel, Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial ...
- Informationen: Legen Sie sich ein batteriebetriebenes Radio zu (plus Reservebatterien; auch diese regelmäßig erneuern). Oder ein Kurbelradio. Auch mit dem Autoradio kann man die Nachrichten verfolgen.
- Licht: Haben Sie Taschenlampen (mit Reservebatterien; oder Sie kaufen die zum Kurbeln), Kerzen, Feuerzeug und Zünder griffbereit.
- Kochen: Mit einem Campingkocher oder Gaskocher, auch mit einem Fondue, kann man notfalls warmes Essen zubereiten.
Vielleicht haben Sie ja ein Notstromaggregat daheim oder legen sich eines zu. - Und sonst noch: Dokumentenmappe (mit den wichtigsten Urkunden, Pass, Sparbüchern, Wertgegenständen), Bargeld-Reserve (empfohlen sind 100 Euro pro Person, in kleinen Scheinen).
Für weitere Informationen haben wir hier einige Links für Sie!
Österreich.gv.at - Selbstschutz im Katastrophenfall
Österreichischer Zivilschutzverband
Steirischer Zivilschutzverband
Sicherheits-Informationszentrum Österreich