Verstärkte Hygienemaßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Prävention, z. B. von Coronavirus-Infektionen. Dazu gehört auch der vermehrte Gebrauch von Desinfektionsmitteln - diese können allerdings, vor allem für Kleinkinder, zur möglichen Gefahrenquelle werden. Handdesinfektionsmittel liegt in Handtaschen, Autos, Badezimmern oder Kinderwagen griffbereit - und ist damit auch für Kinder leicht zugänglich.
Die Vergiftungsinformationszentrale appelliert an alle Haushalte, Desinfektionsmittel ebenso wie Medikamente, Reinigungs- oder Waschmittel außerhalb der Sicht- und Reichweite von Kindern aufzubewahren. Diese Vorsichtsmaßnahmen sollten auch in anderen Haushalten überprüft werden, in denen sich das Kind aufhält - beispielswiese bei den Großeltern oder bei der Tagesbetreuung. Sollte ein Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen etwas potenziell Giftiges verschluckt haben, Ruhe bewahren und schnellstmöglich die
Vergiftungsinformationszentrale (+43 1 406 43 43) oder die Rettung (Notruf 144)
kontaktieren, um die Gefährdung abzuschätzen.
Die Vergiftungsinformationszentrale bietet bei Vergiftungsverdacht unter +43 1 406 43 43 telefonische Beratung rund um die Uhr an. Zur individuellen Beratung sind die folgenden Informationen wichtig:
- Was: Möglichst genaue Bezeichnung der Substanz bzw. des Produkts etc.
- Wie viel: Möglichst genaue Mengenangabe
- Wer: Alter, Gewicht, Geschlecht und Zustand der betroffenen Person(en)
- Wann: Zeitpunkt des Geschehens
- Wo: Ort des Geschehens
- Wie: Verschlucken, Einatmen, Hautkontakt etc.
- Warum: Versehentlich oder absichtlich
- Vor dem Gebrauch die auf dem Etikett angegebenen Produktinformationen sowie Sicherheitshinweise lesen.
- Zum privaten Gebrauch sollten ausschließlich Haushaltschemikalien zum Einsatz kommen - Industriechemikalien sind zum Gebrauch in Privathaushalten nicht geeignet.
- Produkte, die mit Warnsymbolen (Gefahrenpiktogramme) auf eine Gesundheitsgefährdung hinweisen, schon beim Kauf besonders kritisch prüfen.
- Desinfektionsmittel sollten - ebenso wie alle anderen Haushaltschemikalien - immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Flächendesinfektionsmittel nicht zur Desinfektion der Hände einsetzen - es besteht Verätzungsgefahr.
- Haushaltschemikalien sollten stets im Originalbehältnis aufbewahrt und nicht in andere Behältnisse umgefüllt werden - das erhöht die Verwechslungsgefahr.
- Die Welt mit Kinderaugen sehen: Sich in die Situation eines Kindes zu versetzen, kann dabei helfen, potenzielle Gefahrenquellen im Haushalt zu identifizieren und zu beseitigen.
So schön manche Pflanzen auch blühen, so prächtig sich ihre Blätter verfärben, so leuchtend und einladend ihre Früchte sind: Erstaunlich viele Pflanzen in unseren Wohnzimmern, Gärten, Parks und in der freien Natur sind giftig. Dies wird vor allem Kindern zum Verhängnis, die die Welt auch über ihren Geschmackssinn entdecken und Pflanzen nicht von Gemüse, ungiftige Beeren nicht von giftigen unterscheiden können.
- Alle Pflanzenteile sofort ausspucken bzw. aus dem Mund entfernen.
- Ist der/die Vergiftete ohne Bewusstsein oder ist das Gift unbekannt: Rufen Sie sofort die Rettung unter Notruf 144.
- Stellen Sie das Pflanzenmaterial sicher, damit man es identifizieren kann.
- Finden Sie heraus, welche Menge und welche Teile der Pflanze eingenommen wurden (Beeren, Blätter, Samen ...).
- Viel kühles Wasser geben, aber keine Kochsalzlösung, kein Rizinusöl, keine Milch (sie kann die Aufnahme der Giftstoffe begünstigen).
- Als erste Maßnahme zuhause ist höchstens die Gabe von Medizinalkohle zu empfehlen, sie kann keine schädlichen Nebenwirkungen haben.
- Das Erbrechen nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder der Vergiftungsinformationszentrale auslösen. Kinder auf keinen Fall mit Salzwasser zum Erbrechen bringen.
- Betroffene Hautpartien sehr gründlich abspülen. Patienten hinsetzen oder hinlegen, möglichst im Schatten. Die Vergiftungsinformationszentrale gibt unter Tel. 01 406 43 43 Auskunft über das Ausmaß der Gefahr und die richtigen Maßnahmen.